Was sind eigentlich Geflügelrassen ?
Als Geflügelzüchter halten, züchten und präsentieren wir alljährlich Geflügel der verschiedensten Rassen und Farbvarianten. Wir beschreiben Rassen im Standard und in Fachartikeln, führen Rassebesprechungen durch und nichtzuletzt, haben wir uns den Erhalt von Rassen als altem Kulturgut auf die Fahnen geschrieben. Aber was ist das eigentlich, eine Geflügelrasse? Sicher, wir haben den Rassegeflügelstandard, wo beschrieben wird, durch welche äußerlichen Merkmale eine Rasse definiert ist. Ganz ohne Zweifel ein wichtiger und grundlegender Aspekt. Doch ist das alles? Was ist mit den Merkmalen, die für das reine Schauwesen sekundär sind, wie z.B. Charakter- oder Leistungseigenschaften? Und in welchem Verhältnis stehen solche äußerlich ähnlichen und daher als einer Rasse zugehörig betrachteten Tiere genetisch zueinander? Alle Kategorien der zoologischen Systematik, ob es nun die Rasse bzw. Unterart, die Art, die Gattung oder die Familie ist, setzten eines als Grundbedingung voraus: Verwandtschaft. Will man also beurteilen, ob die Tiere einer definierten Gruppe wirklich auch einer Rasse angehören, wird es notwendig, sich näher mit ihrer Entstehung und ihrem Werdegang zu beschäftigen.
Wie entstehen Rassen ?
Der Begriff der Rasse oder Unterart beschreibt in der Zoologie ursprünglich geographische Teilpopulationen einer Wildtierart. Dabei ist die Population definiert als eine Gruppe von Individuen, die ein geographisch abgrenzbares Gebiet besiedeln und sich miteinander häufiger fortpflanzen, als mit Individuen anderer Gruppen (so z.B. nachzulesen im Standardwerk "Evolutionsbiologie" von Douglas Futuyma et. al. 1990). Die Betonung liegt auf häufiger, denn selbstverständlich findet ein Austausch zwischen den einzelnen Gruppen in mehr oder weniger großem Umfang statt (sonst würde es sich ja um Arten handeln). Die häufige Paarung von Tieren der gleichen Gruppe, also verwandter Individuen, führt zwangsläufig zu einer weitgehenden Ähnlichkeit der Tiere einer Population, was die Beschreibung und Definition von Rassen anhand ihrer äußeren Merkmale ermöglicht. Einzelne Tiere können dann aufgrund ihrer Merkmalskombination problemlos einer Rasse zugeordnet werden.
Kurzgefasst kann formuliert werden: Verwandtschaft bedingt Ähnlichkeit und über Ähnlichkeit definiert sich die Rasse. Grundsätzlich die gleichen Verhältnisse liegen naturgemäß auch bei den domestizierten Formen der Wildtiere, den Haustieren vor. Haustierrassen entstanden, oftmals in Zusammenhang mit Ausbreitungsbewegungen oder Handelsbeziehungen des Menschen, durch sukzessive Erweiterung des jeweiligen Verbreitungsgebietes einer Haustierform. Daraus resultiert zwangsläufig eine schwerpunktmäßige Verpaarung der Tiere eines geographischen Teilraumes. Nach dem Zufallsprinzip (genetische Drift) oder durch gezielte Zuchtbemühungen des Menschen (Selektion), häufen sich in den verschiedenen Teilarealen jeweils andere Erbanlagen an. Nach und nach differenzieren sich die Populationen, und äußerlich ansprechbare Rassen entstehen. Exakt auf diese Weise bildeten sich die meisten unserer heutigen europäischen Landhuhnschläge heraus, die hauptsächlich auf Einfuhren aus Osteuropa während der Hallstattzeit (7. Jh. v. Chr.) und späteren römischen Importen beruhen. Analog kann für die europäischen Kämpfer (Altenglische, Französische, Belgische, Spanische, Irische) eine Ableitung vom persischen Kämpfer der Antike mit nachfolgender Differenzierung im Rahmen der Ausbreitung durch die Phönizier (8. Jh. v. Chr.) in den westlichen Mittelmeerraum und auf die britischen Inseln angenommen werden.
Andere Rassen verdanken ihre Ausdifferenzierung späteren Einfuhren. So fanden die Vorfahren der Bergischen Kräher im Mittelalter und die der Haubenhühner und Sprenkelrassen in der frühen Neuzeit (15. Jh.), jeweils aus Ost- und Südosteuropa kommend, den Weg nach Mitteleuropa. Weitere bedeutsame Einfuhrwellen ereigneten sich Ende des 19. Jh., als zum einen Mittelmeerrassen wie Italiener und Minorka und in noch größerem Umfang asiatische Rassen und Kämpfer (z.B. Brahma, Cochin, Langschan, Malaien, Asil) nach Europa gelangten und hier zur Herausbildung neuer Rassen führten. Auf alle diese im Laufe der Jahrhunderte entstandenen Rassen trifft jedoch zu, dass die ihnen zuzurechnenden Individuen erstens eine gemeinsame Herkunft aufweisen und zweitens sich in ihrem Erscheinungsbild ähneln. Folgerichtig beinhalten alle gängigen Definitionen dieses Begriffs die Grundbedingungen Verwandtschaft und Einheitlichkeit. So heißt es z.B. im "Handbuch der Tierzüchtung, zweiter Band: Haustiergenetik" von Hammond, Johansson und Haring (1959): "Eine Haustierrasse ist eine Population gegenseitig variierender Individuen, die dennoch sowohl genotypisch wie phänotypisch miteinander größere Ähnlichkeit haben als mit anderen Rassen". An anderer Stelle dieses Werkes wird eine mehr praxisorientierte Definition gegeben, die jedoch inhaltlich die gleiche Aussage hat: "Mit Tieren einer Rasse meint man Tiere, die hinsichtlich Abstammung, Exterieur und Produktion gewisse, von der Zuchtleitung aufgestellte Forderungen erfüllen."
"Natürliche" und "künstliche" Rassen
Im 19. Jh. begann man auch im Haustierbereich, ähnlich wie zuvor in der Wildtierforschung, mit der Beschreibung und Systematisierung aller vorfindbaren Varianten, Rassen und übergeordneten Rassegruppen. Besonders hervorzuheben ist hier natürlich Bruno Dürigen, der in der 1885 erstmals erschienenen Auflage der "Geflügelzucht" einen ersten nahezu umfassenden und von späteren "künstlichen" Kategorisierungen weitgehend freien Überblick über die mitteleuropäische Hausgeflügel-Fauna liefert. Denn, so paradox es klingen mag, an manchen Stellen aufgelöst wurde dieses an sich natürliche, auf dem Grundprinzip Verwandtschaft - Ähnlichkeit - Rasse basierende System später gerade durch die organisierte Rassegeflügelzucht. Plötzlich kam es zur Zusammenfassung äußerlich ähnlicher, aber genetisch unverwandter Formen oder zur Differenzierung herkunftsgleicher Bestände in verschiedene Rassen anhand nur geringer äußerer Unterschiede.
Das älteste bekannteste Beispiel einer künstlichen Rasse sind die Hamburger Hühner. Während die lackfarbigen Varianten, deren Herkunft weitgehend unklar ist, schon Mitte des 18. Jh. in England als Mond- oder Samthosenhühner bekannt waren, erreichten die Sprenkel als unverkennbare Angehörige der Sprenkelrassen (Friesenhühner, Ostfriesische Möwen, Assendelfter, Brakel, Westfälische Totleger) erst zu Beginn des 19. Jh. die Britischen Inseln. Gemeinsam war ihnen neben einer eleganten Landhuhnform einzig die Tatsache, dass sie über den Hamburger Hafen den Weg nach England fanden. Das reichte jedoch für den englischen Geflügelkenner B.S. Dixon aus, sie als in diesem Fall künstliche Rasse unter dem Namen "Hamburger" zusammenzufassen. Und so verwundert es auch nicht, dass molekulargenetische Untersuchungen die Sprenkel und Lackfarbigen klar als genetisch verschiedene Rassen ausweisen. Überraschender war das Ergebnis, das der genetische Vergleich rebhuhnhalsiger und schwarzer Italiener erbrachte. Prinzipiell konnte angenommen werden, dass die alten Farbenschläge der Italiener, so auch die rebhuhnhalsigen und schwarzen, auf jenen Ausgangsbestand italienischer Landhühner zurückgehen, der Ende des 19. Jh. nach Mitteleuropa eingeführt wurde. Man hätte also eine nahe Verwandtschaft erwarten können. Doch die Differenz dieser beiden Farbenschläge war größer als die mancher standardisierter Rassen untereinander. Was war passiert? Zur Verbesserung des Farbbildes hatte man in die schwarzen verstärkt Minorka eingekreuzt und so in biologischem Sinne eine neue Rasse geschaffen.
Ebenso, wie man durch Einkreuzung neue Rassen schaffen kann, können auf exakt demselben Wege alte Rassen verschwinden. So etwas nennt man dann Verdrängungskreuzung. Ein Beispiel dafür sind vermutlich die Deutschen Sperber. Hier hat man wohl zur Verbesserung des Typs und zur Minimierung von Inzucht massiv gesperberte Rheinländer eingekreuzt und so die Deutschen Sperber dem Erbgut der Rheinländer sukzessive angenähert. Anders sind die großen genetischen Gemeinsamkeiten beider Rassen nicht plausibel zu erklären. Heute sind die Deutschen Sperberso nah mit den Rheinländern verwandt, dass man sie genetisch auch als Varietät derselben betrachten könnte. Ein Beispiel für eine künstliche Differenzierung repräsentieren die schwarzen Bergischen Schlotterkämme und Krüper. Aus einem Ausgangsbestand stammend, unterscheiden sie sich äußerlich hauptsächlich nur durch die Beinlänge, für die aber lediglich eine Erbanlage verantwortlich ist. Erwartungsgemäß war die festgestellte genetische Distanz sehr gering und zudem ein sekundärer Effekt, der auf unterschiedlichen Einkreuzungen jüngeren Datums (Rheinländer und Minorka in die Krüper, Kastilianer in die Schlotterkämme) beruht. Ein in dieser Form sicher einmaliges Beispiel künstlicher Systematisierung findet sich bei den Bergischen Hühnerrassen, den Krähern und Schlotterkämmen. Glaubt man den ältesten verfügbaren Quellen, wie z.B. französischen Werken des 19. Jh., so kamen die Bergischen Kräher (dort als "Chanteur d'ElberFeld" bezeichnet) damals in drei Färbungen vor, und zwar "doree" (Gold), "argente" (Silber) und "noir" (Schwarz).
Diese Zuordnung wurde jedoch völlig ad absurdum geführt, als 1885 der erste Standard für Bergische Kräher Gültigkeit erlangte. Aus bis heute unerfindlichen Gründen entschloss man sich seinerzeit, die Kräher nur in der Goldvariante (schwarz-goldbraungedobbelt) zuzulassen, woraufhin die schwarzen nach und nach verschwanden. Auch die Silbernen (oder schwarz-weißgedobbelten) verschwanden, zumindest unter dem Namen Kräher Denn exakt 1885 beschreibt Bruno Dürigen (Geflügelzucht, 1. Aufl.) die "Holthäuser Hühner", von denen er zu berichten weiß, dass sie den Krähern im Krähruf kaum nachstanden, die gleiche Zeichnungsanlage trugen und sich von diesen praktisch nur durch die silberne anstatt der goldenen Zeichnungsfarbe unterschieden. Später erlosch dann auch der eigene Rassestatus und sie wurden mit den schwarzen Schlotterkämmen und gesperberten Leiendeckern zur künstlichen Rasse "Bergische Schlotterkämme" zusammengefasst. Es bedarf keiner außergewöhnlicher detektivischer Fähigkeiten, um zu erkennen, was hier passiert war: Nachdem man sie bei den Krähern nicht mehr "unterbringen" konnte, ordnete man deren Silbervariante nach und nach rein pragmatisch den Schlotterkämmen zu. Sie lebten dann unter "falschem Namen" noch einige Jahrzehnte weiter, bis sie schließlich 1929 (nahezu) ausstarben. Nahezu deshalb, weil aus den goldenen Krähern regelmäßig weißlich gezeichnete, cremefarbige Tiere anfallen, so dass man diese Krähervariante ohne irgendwelche Einkreuzungen wieder etablieren könnte, sofern dies gewollt ist.
Aber damit ist die Geschichte noch nichtzu Ende. In den 50er Jahren des 20. Jh. begann man eine sogenannte "Rückzüchtung" schwarz-weißgedobbelter Schlotterkämme, und zwar auf Basis Bergischer Kräher und Thüringer Barthühner. Auch wenn man sich damit der ausgestorbenen Variante genetisch annäherte, so waren es natürlich ebenso wenig Schlotterkämme wie die 1929 verschwundenen Originale. Abgesehen davon herrscht international völlige Einigkeit darüber, dass Rückzüchtungen dieser Art jeglicher Logik widersprechen. Deutlich auf den Punkt bringt es der bekannte deutsche Haustierforscher Hans-Hinrich Sambraus 2001 in der Zeitschrift "Arche Nova", wo er schreibt: "...es geht nicht, dass man Individuen verschiedener Rassen kreuzt und die Nachkommen (vorausgesetzt, dass sie einer ausgestorbenen Rasse ähneln) dann mit dem Namen einer ausgestorbenen Rasse belegt". Eine solche Vorgehensweise outet er folgerichtig als "Etikettenschwindel". Grundsätzlich sind Rückzüchtungen nur dann realisierbar, wenn eine erloschene Rasse Nachkommen in Form von Kreuzungstieren oder Tochterrassen hinterlassen hat, auf deren Basis dann die Ursprungsrasse selektiv wieder "rekonstruiert" werden kann. Würden z.B. die niederländischen Assendelfter (rosenkämmige Sprenkelhühner, den Friesenhühnern verwandt) aussterben, so wäre eine Rückzüchtung über deren Nachfahren, die Hamburger Sprenkel, sowie die nah verwandten Friesenhühner prinzipiell möglich.
Veränderung von Rassen
Rassen sind keine konstanten Gebilde, die irgendwann in vergangenen Zeiten entstanden sind und seitdem keiner Veränderung mehr unterliegen. Das wäre allein schon durch die Wirkung genetischer Drift, d.h. den zufälligen Verlust bzw. die zufällige Anhäufung von Erbanlagen im Laufe der Generationenfolge, rein theoretisch unmöglich. Aber nicht nur das. Zu jeder Zeit kam es vor, dass Tiere anderer Populationen in eine bestehende Rasse hinein genommen wurden, sei es, weil sie ein besonders attraktives Erscheinungsbild zeigten oder aber weil sie über ganz bestimmte Leistungs- bzw. Charaktereigenschaften verfügten. War doch gerade früher die Nutzbarkeit des Geflügels von weitaus größerer Bedeutung als die Konservierung eines einmal vorhandenen Status quo. So wurde z.B. das robuste, klimatisch gut angepasste Eifeler Landhuhn durch die Einkreuzung schwarzer Le Maris auch zu einem ausgesprochen guten Legehuhn, bevor es ab 1908 unter dem Namen Rheinländer europaweit "Karriere" machte. Oder man denke an die Belgischen Kämpferrassen, deren Kampfeigenschaften man durch die Hinzunahme asiatischer Gladiatoren zu verbessern suchte. Derartige Prozesse laufen und liefen ab, solange der Mensch Tierzucht betreibt und sie stehen prinzipiell auch nicht in Widerspruch zu den oben genannten Definitionen einer Unterart oder Rasse, die ja ausdrücklich den Austausch mit anderen Populationen zulassen.
In diesen Kontext sind auch jene Einkreuzungen zu stellen, die besonders bei alten und seltenen Rassen zuweilen notwendig werden, wenn die Inzuchtsituation und daraus resultierend die Festigung unerwünschter Merkmale einen kritischen Wert erreicht hat. Um trotzdem den Grundcharakter bzw. die gewünschten Eigenschaften der Rasse zu erhalten, muss genau überlegt werden, was und in welchem Umfang eingekreuzt wird, d.h. es sollten primär die nächstverwandten Rassen Verwendung finden. Im Falle Bergischer Schlotterkämme wären das dann die Krüper, bei den Bergischen Krähern die Bosnischen Kräher oder bei den Hamburger Sprenkeln die Assendelfter, Friesenhühner, Totleger oder Brakel. Hier muss im Einzelfall und nach genauer Prüfung von Verwandtschaftsverhältnissen bzw. Eignung entschieden werden. Auch sollten wir eines nicht vergessen: Tierzucht ist für uns Menschen ein kreativer Prozess, der selbstverständlich auch immer das Experimentieren und die Freude an der Dynamik mit einschließt. Problematisch für den Erhalt von Rassen wird es lediglich dann, wenn Einkreuzungen so weit gehen, dass man von einer Verdrängungskreuzung sprechen muss, der ursprüngliche Typ also phänologisch bzw. genetisch nicht mehr erkennbar ist.
Folgen für die Praxis
Die Erhaltung alter Rassen steht gerade in den letzten Jahren mehr im Fokus züchterischer Bemühungen, als jemals zuvor. In diesem Kontext ist ein, soweit möglich, natürliches System Grundvoraussetzung für unsere Glaubwürdigkeit als Rassegeflügelzüchter. Es ist gerade dem interessierten und kritischen Züchter schwer zu vermitteln, warum Neuzüchtungen der letzten Jahrzehnte rein formal als Jahrhunderte alte Rasse geführt werden, nur weil der (unter Umständen sogar falsche) Name alt ist. Daher sollte dort, wo die Diskrepanzen zwischen natürlichem und künstlichem System erstens bekannt und zweitens besonders gravierend sind, darüber nachgedacht werden, ob hier Veränderungen, seien sie nun nomenklatorischer oder züchterischer Art, nicht dringend notwendig wären. Dies gilt besonders für die bereits genannten Rückzüchtungen, die genetisch keinen Bezug zur Namen gebenden Rasse haben. Denn zweifellos ist die Praxis solcher Fehlbenennungen kontraproduktiv für jene Organisationen, die sich um die Erhaltung alter Rassen bemühen. Hierzu nochmals Hans Hinrich Sambraus: "Verantwortliche Organisationen könnten dann nämlich sagen, es sei unbedeutend, dass eine Rasse untergeht. Wenn erneut Bedarf an dieser ausgestorbenen Rasse besteht, dann kreuzen wir eben Rasse X mit Rasse Y und dann kommt noch etwas von Rasse Z hinzu und schon haben wir die ausgestorbene Rasse wieder." Wollen wir das? Sicher nicht.
Aber wie geht man mit den Rückzüchtungen ohne Genanschluss um, wenn sie nun einmal vorhanden sind? Die konsequenteste Lösung ist natürlich, diese Neuzüchtungen mit einem neuen Rassenamen zu belegen und einen ihrem Erscheinungsbild entsprechenden Standard zu entwerfen. Aber das ist aufwendig und zumeist kaum praktikabel. Als Kompromiss zu werten wäre, durch Einkreuzen von Ursprungsbeständen der Namen gebenden Rasse zumindest den genetischen Anschluss herbeizuführen. Dergleichen wird bei den schwarz-weißgedobbelten Schlotterkämmen derzeit über die Hinzunahme von schwarzen realisiert. Damit hat man zwar noch keine alte Rasse, sondern nach wie vor eine Neuzüchtung, aber immerhin doch weitestgehend Schlotterkämme im eigentlichen Sinne.
Autor: Armin Six
Quelle: Geflügelzeitung 13/2008